Im vergangenen Jahr hatte sich eine Zweenfurther Bürgerinitiative (BI) zum Ziel gesetzt, den Borsdorfer Ortsteil Zweenfurth aufgrund des bestehenden hohen Durchfahrtsverkehrs sicherer zu machen. Die Gemeindeverwaltung Borsdorf hat gegenüber der BI bekundet, dieses Vorhaben, welches der Gemeinde Borsdorf sowie den Einwohnern von Zweenfurth und Borsdorf seit Jahrzehnten nicht unbekannt ist, mit zu unterstützen. Kurz zur Historie: Mit dem Neubau der Borsdorfer Bahnbrücke im Steinweg, dem Neubau der Bundesstraße 6 mit Anbindung an den Autobahnzubringer A 14 in Leipzig und Errichtung eines Gewerbegebietes in Brandis/Beucha, führt seit Jahren zu Problemen auf dem Steinweg (Kreisstraße K 8360) in den Ortslagen Zweenfurth und Borsdorf sowie auf den Straßen An der Schmiede und Hirschfelder Straße (Kreisstraße K 8362) in der Ortslage Zweenfurth. Der grundhafte und zu schmale Fahrbahnausbau des Steinweges durch den Straßenbaulastträger Landkreis Leipzig in der Ortslage Zweenfurth birgt ebenso eine Gefahr für Fußgänger und Radfahrer sowie beschädigt zusätzlich die kommunalen Gehwege, da LKW diese Flächen zum Ausscheren bei Gegenverkehr widerrechtlich überfahren. Hinzu kommt, dass Fahrzeugführer wahrnehmbar die zulässige Höchstgeschwindigkeit nicht immer einhalten und entsprechende Regeln der StVO missachten. Die BI sowie die Gemeinde Borsdorf haben sich zu dieser Thematik persönlich an den Landrat bzw. an die zuständigen Fachämter im Landratsamt Landkreis Leipzig gewandt. Die Gemeinde Borsdorf hat sich dazu bereit erklärt, die Federführung zu übernehmen. In den vergangenen Monaten fanden dazu Gesprächsrunden zwischen der Gemeindeverwaltung Borsdorf, Vertretern des Gemeinderates Borsdorf, des Landratsamtes Landkreis Leipzig aus den Fachbereichen Straßenverkehr und Straßenmeisterei, des Landesamt für Straßen und Verkehr (LASUV) und aus dem Fachbereich der Polizeidirektion Leipzig statt. Erfolgte Verkehrszählungen sollten mit zu einer Entscheidungsfindung beitragen.
Im Ergebnis ist festzuhalten, dass es keine zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten gibt. Ein generelles LKW Verbot für die oben benannten Bereiche ist nicht umsetzbar. Ein LKW Verbot führt einzig zu einer Verlagerung des Problems in einen anderen Bereich. Es wurden mehrere Varianten diskutiert und immer mit dem Ergebnis, dass eine Verlagerung auch auf Grund ungenügender Infrastruktur (Umgehungsstraßen) nicht umsetzbar ist. Alternativ dazu wurde gemeinsam festgelegt, den durchfahrenden Verkehr innerhalb der Ortslage Zweenfurth zu entschleunigen. Zukünftig wird für alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht (auch Traktoren) eine Geschwindigkeit von 30 km/h auf den Kreisstraßen Steinweg, An der Schmiede und Hirschfelder Straße in beide Fahrtrichtungen gelten. Damit verbunden soll auch das Gewerbegebiet Brandis/Beucha bereits auf der Bundestraße 6 ausgeschildert werden, so dass weniger LKW Verkehr die Gemeinde Borsdorf durchfahren muss. Damit werden zwar auch zukünftig keine Begegnungen von LKW innerhalb der Ortschaft Zweenfurth vermieden, jedoch aber minimiert werden können. Die Gemeinde Borsdorf wird sich dafür einsetzen, dass die angeordnete Geschwindigkeitsbegrenzung in die Verkehrsüberwachung des Landkreises Leipzig und bei der Polizeidirektion Leipzig aufgenommen werden. Zum Schluss möchten wir noch auf die StVO hinweisen, diese regelt, dass entgegen einer weit verbreiteten Annahme sich eine Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb der Ortslage durch eine Kreuzung oder Straßeneinmündung nicht automatisch aufhebt.